Konzentrationslager in Wien
Insgesamt existierten an acht Standorten in “Groß-Wien“ Außenlager oder Außenkommandos des KZ-Mauthausen. Zum Standort Wiener Neudorf hat Bertrand Perz gearbeitet (Flugmotorenwerk Ostmark). Robert Vorberg forscht zum Außenlager in Simmering im heutigen 11. Bezirk Wiens (Saurer-Werke AG). Christian Rabl nimmt sich des kleinen Außenlagers in Schönbrunn an (Kraftfahrtechnische Lehranstalt der Waffen-SS).
Hier stehen die Orte des Terrors an den Standorten der Ernst Heinkel AG (EHAG) und der Accumulatoren-Fabrik Hagen (AFA) in und um Wien im Mittelpunkt. Über diese Lager ist nur wenig bekannt obwohl sie fünf der insgesamt acht Standorte ausmachen und dazu noch teilweise an heute prominenten Orten liegen:
Heinkel:
- Schwechat Heidfeld (heute Vienna International Airport)
- Floridsdorf Hopfengasse (heute Teil des FAC-Sportplatzareals)
- Schwechat Phoenix-Sportplatz (heute Phönixplatz Schwechat)
- Johannesstraße und Seegrotte Hinterbrühl (heute Gedenkstätte und Schaubergwerk Seegrotte Hinterbrühl)
AFA:
- Floridsdorf vermutlich Shuttleworth-Straße
Die Aufarbeitung dieser Lager beschränkt sich größtenteils auf eine Bestandsaufnahme. Sie reicht kaum über eine Sammlung der Eckdaten und bruchstückhafte Ausschnitte der Lagergeschichte hinaus. Die in den Veröffentlichungen zu findenden Angaben zu diesen Außenlagern sind in Teilen widersprüchlich. Die konkrete Auseinandersetzung mit den ehemaligen Standorten der Lager der SS vor Ort findet nur in einem sehr begrenzten Rahmen statt. Zwar wird die Geschichte der Orte erzählt, die Zeit in denen auf ihren Arealen Menschen unter schlimmsten Bedingungen lebten, arbeiteten und starben wird oft verkürzt dargestellt, wenn nicht ganz verschwiegen. Exemplarisch sei hier das Online-Geschichtswiki der Stadt Wien erwähnt. Auf der Seite zum Flughafen Wien findet sich eine detaillierte Geschichte des Ortes. Dass sich dort ein Außenlager des KZ-Mauthausen befand, wird nicht erwähnt. (https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Flughafen_Wien)
